Die Zukunft der Führung aus einer jungen Perspektive
Führungskompetenz im Wandel: Moderne Führung aus einer jungen Perspektive
Als Teil eines kleinen Teams, bestehend aus seinem damaligen Vorgesetzten und ihm selbst, bot sich Henning bereits früh die Gelegenheit die Nachfolge der Bereichsleitung anzutreten. Nach einem Jahr intensiver Zusammenarbeit und mit nur zwei Jahren bis zum Renteneintritt seines Vorgesetzten tat sich die die Frage der Zukunftsgestaltung des Teams auf. Die Chance, in die Fußstapfen seines Vorgesetzten zu treten, erfüllte Henning mit Freude und dem Willen, sich zu beweisen. Zwei Jahre lang arbeiteten beide Seite an Seite. In dieser Zeit konnte Henning aus dem Erfahrungsschatz seines Mentors schöpfen und sich nach und nach mit den Aufgaben einber Führungskraft vertraut machen. Im Juni 2022 war schließlich der Moment gekommen: Henning übernahm die Bereichsleitung und begann einen neuen Abschnitt, geprägt von Herausforderungen, Lernmöglichkeiten und der Umsetzung seines erworbenen Wissens in die Praxis. Der Abschluss seines Masters bildete zudem einen doppelten Meilenstein in seiner Karriere.
Welche Herausforderungen siehst du für Führungskräfte in deinem Alter und wie gehst du damit um?
Die zentrale Herausforderung, der ich mich gegenübersehe, ist der Umgang mit meiner begrenzten Berufserfahrung, sowie meinem jungen Alter und die daraus resultierenden Zurückhaltung seitens der älteren Kolleginnen und Kollegen. Um zu begegnen, setze ich auf stetiges Lernen, eine offene Kommunikationsweise und einen ehrlichen Respekt für die Erfahrungen und das Wissen meiner zwei Teammitglieder. Bei auftretenden Fragen oder Schwierigkeiten ziehe ich zudem den Rat und die Erfahrung von etablierten Führungskräften in unserer Organisation heran.
Welche Führungsphilosophie oder -Ansätze verfolgst du?
Mein Führungsstil ist geprägt von Kooperation und Vertrauen. Ich setze großes Vertrauen in mein Team und beziehe es aktiv in Entscheidungsprozesse ein. Transparenz in den Abläufen und eine klare Verteilung der Rollen sind mir dabei besonders wichtig. Ich sehe es als völlig normal an, Fehler zu machen oder manchmal Aufgaben nicht sofort zu verstehen oder umsetzen zu können. Wichtig ist mir jedoch, dass mein Team sich traut, nachzufragen, wenn Unklarheiten bestehen. Ich bemühe mich, stets ein positives Beispiel zu sein und dadurch mein Team zu inspirieren und zu motivieren. Die Wertschätzung jedes Einzelnen ist ein zentraler Aspekt meiner Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Team.
Welche Schritte unternimmst du, um kontinuierlich deine Führungsqualitäten zu verbessern?
Ich lese Bücher für junge Führungskräfte, fordere Feedback ein und tausche mich mit erfahreneren Führungskräften über mich herausfordernde Situationen aus. In meinem Umfeld gibt es Personen, die eine Art Mentor für mich sind und mich begleiten.
Wie reagierst du auf Skepsis oder Vorurteile aufgrund deines jungen Alters in der Führungsposition?
Ich begegne Skepsis nicht nur mit Professionalität, Leistung und überzeugenden Ergebnissen, sondern auch durch einen offenen Umgang. Das bedeutet, ich spreche Bedenken und Zweifel direkt an und fördere einen Dialog, um Missverständnisse auszuräumen. Durch transparentes Handeln, das klare Aufzeigen von Ergebnissen und den Aufbau von Vertrauen arbeite ich daran, Vorurteile effektiv abzubauen.
Welche Ratschläge würdest du anderen Führungskräften geben, die eine Führungsposition anstreben?
Kommuniziere deine Ziele offen und überlege dir, wie du sie erreichen möchtest. Überlege dir, welche Skills dir fehlen, damit du die Position erreichen kannst. Sei bereit, in dich und deine Zukunft zu investieren (Bücher, Fortbildungen, Studium etc.). Teile deinen Plan in kleine Schritte auf und arbeite sie kontinuierlich ab. Suche auf dem Weg Rat von erfahrenen Mentoren oder anderen Führungskräften.
Warum sollten sich mehr junge Leute trauen, Führungspositionen zu übernehmen?
Junge Menschen bringen oftmals neue Perspektiven, Innovationsbereitschaft und digitale Kompetenz in Unternehmen. Gleichzeitig macht es Spaß Dinge mit seinem Team zu erreichen und man lernt viel neues, auch über sich selbst. Verantwortung für sich und andere übernehmen macht Freude
Wie balancierst du die Verantwortung in der Führungsrolle mit dem Bedürfnis nach persönlicher Weiterentwicklung?
Ich setzte klare Prioritäten und sorge für Ausgleich durch Sport und soziale Aktivitäten.
Welche besonderen Herausforderungen siehst du in der Führung von erfahrenen Mitarbeitern im Vergleich zu jüngeren Teammitgliedern?
Erfahrenere bzw. ältere Mitarbeitende haben oftmals andere Herausforderungen als jüngere. So entstehen manchmal Herausforderungen an Stellen, die man selbst nicht erwartet hätte, wie beispielsweise dem Benutzen einer Software. Das führt dazu, dass man sein eigenes Erwartungsmanagement anpassen muss. Gleichzeitig muss man sich bewusst sein, dass erfahrene Mitarbeitende Situationen teilweise besser einschätzen können, als man selbst. Daher spielen offene Kommunikation und Vertrauen eine wichtige Rolle.
Inwiefern integrierst du innovative Ideen und Technologien in deine Arbeit als Führungskraft?
Ich versuche, meine Arbeit und die Arbeit in meinem Team kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dabei spielen natürlich auch innovative Ideen und digitale Technologien eine Rolle. Ich schaue mir die Sachen an und wenn ich sie für gewinnbringend halte, sie aber nicht zwingend notwendig sind, dann stelle ich sie meinem Team vor und versuche, sie von der Idee zu überzeugen. Wenn wir uns einig werden, dann setzen wir sie um oder führen sie ein. Wenn neue Technologien oder Ansätze zwingend notwendig sind, dann führe ich sie direkt ein und stehe für Fragen/Probleme selbstverständlich zur Verfügung.
Wie schaffst du es, eine positive Unternehmenskultur zu fördern und die Motivation deines Teams aufrecht zu erhalten?
Ich setzte auf Transparenz, Wertschätzung, einen offenen Dialog und niedrigschwellige Teamevents (bspw. ein gemeinsames Mittagessen und gemeinsame Tage im Büro), um den Zusammenhalt und die Motivation zu fördern.
Welche Rolle spielt für dich Kommunikation, insbesondere im Hinblick auf Generationenvielfalt im Team?
In meiner Rolle als Führungskraft betrachte ich Kommunikation als Schlüsselelement, besonders im Kontext der Generationenvielfalt. Jede Generation bringt ihre eigenen Stärken und Perspektiven mit, gleichzeitig variieren ihre Ansprüche und Erwartungen. Um das volle Potenzial zu entfalten, Probleme proaktiv anzugehen und Konflikte effektiv zu lösen, sehe ich offene und klare Kommunikation als den effektivsten Weg. Es ist meine Aufgabe, eine solche Kommunikationskultur nicht nur zu fördern, sondern auch aktiv einzufordern.
Was können Boomer von deiner Generation lernen?
Flexibilität, digitale Kompetenz und neue Perspektiven auf Arbeitsmethoden und soziale Themen. Mut und Unerschrockenheit gehören auch dazu.
Was kann deine Generation von den Boomern lernen?
Erfahrung, strategisches Denken, die Bedeutung von langfristigen Beziehungen und Konfliktstärke.
Wie gehst du mit Druck & Stress in deiner Führungsrolle um?
Ich setze Prioritäten und sorge für einen Ausgleich durch Sport und soziale Aktivitäten. Gleichzeitig muss man sich der Konsequenzen und Anzeichen von zu viel Stress bewusst sein, um rechtzeitig reagieren zu können.
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