Das Führungsverständnis – Was verstehen Sie unter Führung?
Die Aufgabe von Führungskräften wird ständig impliziert diskutiert. Führung ist eines der zentralen Themen unserer Zeit – und gleichzeitig ein Begriff, der so vielschichtig ist wie die Menschen, die ihn mit Leben füllen. Wer wirksam führen will, braucht daher nicht nur Werkzeuge, sondern vor allem ein reflektiertes Führungsverständnis – also Klarheit darüber, wie Führung gelebt, gedacht und verantwortet wird. Genau hier setzen wir in unserem Empowerlead Programm an.
Führung beginnt mit Klarheit
Gute Führung beginnt mit Klarheit – über sich selbst und die Wirkung, die man erzielen will. Bevor Sie andere führen können, brauchen Sie ein eigenes Verständnis von Führung. Daher fragen wir in unserem ersten Empowerlead-Modul: Was bedeutet Führung eigentlich – für Sie ganz persönlich? Wie wollen Sie führen? Was prägt dein Führungsverhalten? Welche Haltung liegt deinem Handeln zugrunde? Worauf möchten Sie Ihre Führungsphilosophie stützen?
Führung ist mehr als ein Set von Methoden – sie ist Ausdruck deiner Haltung, deines Urteilsvermögens für Führungssituationen und deines Verständnisses für Menschen und Kontexte. Doch nochmal ganz von vorne. Was ist überhaupt Führungsverständnis?
Was ist Führungsverständnis?
Im Empowerlead werden Ihnen viele Begriffe begegnen: Führungshaltung, Führungsstil, Führungsmodell – das kann schnell unübersichtlich wirken. Um diese Konzepte miteinander in einen sinnvollen Kontext zu bringen, führen wir den übergeordneten Begriff des Führungsverständnisses ein.
Führungsverständnis beschreibt die persönliche Vorstellung und das Verständnis einer Führungskraft davon, wie gute Führung aussieht, wirkt und gelebt wird. Es ist ein individuelles Zusammenspiel aus Überzeugungen, Werten, Erfahrungen und Wissen. Dieses Verständnis beeinflusst Entscheidungen, das Miteinander im Team und die Art, wie Verantwortung übernommen und gestaltet wird. Das Führungsverständnis beschreibt die Verhaltensebene von Führung.
Führungsverständnis beschreibt also Ihre ganz persönliche Vorstellung davon, wie Sie führen wollen. Es ist eine Art inneres Koordinatensystem, das Ihrem Führungsverhalten Richtung und Konsistenz gibt. Ziel des 1. Moduls im Empowerlead ist es, dass Sie Ihr eigenes Führungsverständnis entwickeln und beschreiben können. Denn ein klares, reflektiertes Führungsverständnis schafft Orientierung – für die Führungskraft selbst und für die Menschen, mit denen sie arbeitet.
Woraus besteht ein Führungsverständnis?
Führungsverständnis besteht aus vielen verschiedenen Bausteinen, die zusammen ein umfassendes Bild davon ergeben, wie Führung gedacht und gelebt wird. Im Empowerlead stellen wir Ihnen folgende 3 Bereiche vor.
Führungsansätze: Die theoretische Brille auf Führung
Führungsansätze beschreiben, wie Führung grundsätzlich gedacht und verstanden wird. Sie bilden das theoretische Fundament und liefern eine erste Orientierung.
Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Ansätze entwickelt, z.B.
- Persönlichkeitsbasierter Ansatz
- Verhaltensansatz
- Situativer Ansatz
- Systemischer Ansatz
- Werteorientierter Ansatz
Wie sie vielleicht schon gemerkt haben, schließen sich diese Ansätze nicht unbedingt gegenseitig aus, sondern können auch in Kombination miteinander funktionieren.
Führungshaltung: Der innere Kompass
Die Haltung einer Führungskraft ist tief in ihrer Persönlichkeit verankert. Sie entsteht durch Erfahrungen, Werte und Biografie – und wirkt oft unbewusst. Wer eine klare Haltung hat, führt glaubwürdig.
Ausführliche Informationen zur Haltung finden Sie in unserem Blogartikel „Eine klare Haltung zu Führung ist der erste Schritt zum Erfolg“.
Führungsstile: Sichtbares Verhalten im Führungsalltag
Es gibt einige bekannte Führungsstile – autoritär, kooperativ, laissez-faire usw. – doch wir halten eine starre Normierung von verschiedenen Führungsstilen für nicht mehr zeitgemäß. Führungsstile zeigen sich im täglichen Handeln – sie sind sichtbar, beobachtbar und in gewissem Rahmen erlernbar. Sie sind Ausdruck sichtbaren Verhaltens, aber eben nur ein Teil des Ganzen. In Empowerlead geht es uns darum, aus diesem Wissen ein eigenes, individuelles Führungsverständnis zu entwickeln, anstatt in Kategorien zu verharren.
Die Anwendung des Wissens um die verschiedenen Führungsstile wirkt dann stark, wenn das daraus hervorgehende Verhalten zur Haltung der Führungskraft passt. Andernfalls entsteht Inkongruenz – und damit Stress und Vertrauensverlust.
Unser modernes Führungsverständnis
Modernes Führungsverständnis bedeutet, Führung nicht länger als einseitige Machtausübung oder reine Anweisung von oben zu begreifen, sondern als dialogischen, menschenzentrierten und situativ angepassten Prozess. Es stellt den Menschen – mit seinen Potenzialen, Bedürfnissen und seiner Selbstverantwortung – in den Mittelpunkt. Dabei geht es weniger um Kontrolle und Hierarchie, sondern mehr um Vertrauen, Sinnorientierung, Entwicklung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Zwei Konzepte möchten wir hier besonders hervorheben: Situatives Führen und systemisches Führen.
Situative Führung bedeutet: Ich passe mein Verhalten nicht willkürlich, sondern gezielt an den Kontext an, um wirksam zu sein. Damit ist die Auswahl des Führungsverhaltens eine Frage der gewünschten Wirkung und muss in jeder Situation immer wieder neu getroffen werden.
Systemisch Führen bedeutet, den Kontext, Person, zeitlichen Aspekt und inhaltliche Aspekte beachten: Wieviel Zeit habe ich, um zu diskutieren? Wie wichtig ist der Kontext? Welche Personen nehmen an der Führungssituation gerade eigentlich teil? Mit wem oder was hat die Situation zu tun? Dann verstehe ich Führung als Teil eines Systems, nicht als isolierte Leistung.
Führungsmodelle – Eine Strukturhilfe für die Handlungsebene von Führung
Führungsmodelle beschreiben die Handlungs- bzw. Aufgabenebene von Führung und helfen Ihnen, die Aufgaben und Anforderungen an Führung einzuordnen. Aber: Sie geben keine Antworten darauf, WIE Sie persönlich führen willst. Das bleibt deine individuelle Entscheidung – auf Basis deiner Haltung und deines Führungsverständnisses.
Führungsmodelle basieren meist auf wissenschaftlichen oder theoretischen Erkenntnissen – sie bieten Ihnen Orientierung, um die Komplexität von Führung verständlicher zu machen.
Beispiele für Führungsmodelle:
- Management Rad (Malik)
- Lencioni-Pyramide
- Work of Leaders (VEU)
- Systemische Führungsaufgaben
Dimensionen von Führung
Ein reflektiertes Führungsverständnis wirkt sich auf alle drei Dimensionen von Führung aus:
- Selbstführung – Umgang mit sich selbst, Selbstorganisation und Entwicklung
- Mitarbeiterführung – Kommunikation, Motivation und Teamführung
- Organisationsführung – Gestaltung von Strukturen, Kultur und Prozessen
Diese Dimensionen bilden gemeinsam die Handlungsebene von Führung – also die konkrete Umsetzung im Alltag. Dein Führungsverständnis gibt dabei die Richtung und Haltung vor, mit der Sie diese drei Bereiche gestaltest.
In den Modulen 2, 3 und 4 des Empowerlead Programms tauchen wir gezielt in diese drei Handlungsebenen ein und stellen Ihnen Konzepte, Methoden und Tools vor, mit denen Sie deine Führung reflektiert, wirksam und stimmig gestalten kannst. Dabei geht es immer um die Verbindung von persönlicher Klarheit, systemischem Denken und praktischer Umsetzung.
Ausblick
Wenn Sie jetzt das Bedürfnis haben, Ihr eigenes Führungsverständnis zu reflektieren und zu schärfen oder Sie lernen wollen, wie Sie Ihr Führungsverständnis in der Praxis umsetzen können, dann melden Sie sich doch gleich hier für ein Beratungsgespräch zu unserem Empowerlead Programm für Führungskrafte an.
Sie wollen sich in dieser Richtung weiterbilden? Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Erstgespräch – wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!
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